100 Jahre Groß-Berlin — (2) Die Verkehrsfrage
13. Hermann-Henselmann-Kolloquium
Programm: [ ► PDF ] · Faltplakat: [ ► PDF ] · Flyer (Publikationsreihe): [ ► PDF ]
Es ist zwar nicht verwunderlich, aber dennoch ein starkes Bekenntnis: für Sigrid Nikutta ist aktuell kaum eine Entwicklung so spannend wie die Verkehrsentwicklung. Für die Vorstandsvorsitzende der BVG, die beim 13. Hermann-Henselmann-Kolloquium am 11. Februar 2017 das Grußwort hielt, steht Berlin wieder vor einer Verkehrswende. Die mit ca. 200 TeilnehmerInnen sehr gut besuchte eintägige Tagung im Deutschen Architekturzentrum Berlin widmete sich in einem intensiven Vortrags- und Diskussionsprogramm dieser notwendigen und möglichen Wende und beschäftigte sich zuerst einmal ausführlich mit den Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Dabei wurde klar, dass die zum 1. Oktober 1920 gegründete «neue Stadtgemeinde» zum ersten Mal eine einheitliche kommunale Stadtpolitik ermöglichte und Beachtliches erreicht wurde, so u.a. die Begründung des sozialen Wohnungsbaus, der öffentliche Verkehr wurde ausgebaut, eine extensive Bodenvorratspolitik wurde eingeführt. Heute ist allerdings offensichtlich, das belegten die zahlreichen Beiträge, so u.a. von Markus Tubbesing von der ETH Zürich zu Groß-Berlin als Produkt und Produzent des Großstadtverkehrs und von Friedemann Kunst, Abteilungsleiter Verkehr a.D. in Berlin zum Umbau der autogerechten Stadtregion West-Berlin, dass das 1920 geschaffene Groß-Berlin nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Unumstritten dabei ist die Schlüsselfrage: Wie kann die autogerechte Stadt überwunden werden? Und nach wie vor sind die Voraussetzungen dafür in Berlin nicht schlecht. Für Ephraim Gothe, Baustadtrat im Bezirk Mitte, sind der Eisenbahnring rund um Berlin sowie das kombinierte Berliner Ring-Radialen-System ein Pfund für die Zukunft. Zustandsbeschreibung und Herausforderung formulierte Harald Bodenschatz, bis 2011 Professor für Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin und im wissenschaftlichen Beirat der Hermann-Henselmann-Stiftung mitverantwortlich für das Konzept des Kolloquiums: es fehlt an einem Programm zur Re-Urbanisierung der Stadt. Was dabei nachhaltiger Verkehr für die Großstadtregion heißen kann und heißen muss, war denn auch das Thema der sowohl streitlustigen als auch viele Gemeinsamkeiten offenlegenden Schlussdebatte, an der unter der Moderation von Thomas Flierl, Vorsitzender des Vorstands der Hermann-Henselmann-Stiftung, u.a. Jens-Holger Kirchner, Staatssekretär für Verkehr, Harald Wolf, verkehrspolitischer Sprecher von DIE LINKE im Abgeordnetenhaus, Heinrich Strößenreuther vom Volksentscheid Fahrrad Berlin und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtiger der DB für Berlin teilnahmen.
Fortgesetzt wird die Reihe zu 100 Jahren Groß-Berlin im Jahr 2018 mit «Die Grünfrage» und 2019 mit «Die Planungskultur». Die Kolloquien, aber sicher nicht die Diskussionen über die Zukunft der Stadt, enden im Jahr 2020, dem eigentlichen Jubiläumsjahr, mit einer Abschlusskonferenz zu Perspektiven der Hauptstadtregion. Was beim diesjährigen Kolloquium zum Thema Verkehr festgestellt wurde, gilt auch generell: bei den Planungen von heute muss an die Stadt des Jahres 2050 gedacht werden. Weitsicht und langer Atem sind weiterhin gefragt.
Stefan Thimmel
Hermann-Henselmann-Stiftung (Vorstand)
Referierende::
Begrüssung · Grusswort · Einführung

Dr. phil. Thomas Flierl, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung
Begrüßung

Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende BVG
Grußwort

Dr. Johanna Schlaack, HHS, CMS an der TU Berlin, Think Berl!n
Einführung
I Groß-Berlin hat Verkehrsgeschichte geschrieben

Dr. Markus Tubbesing, ETH Zürich
Groß-Berlin: Produkt und Produzent des Großstadtverkehrs

Dr. Friedemann Kunst, Abteilungsleiter Verkehr a. D. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Der Umbau «zur autogerechten Stadt»: West-Berlin

Ludwig Krause, Stadtplaner i.R.
Der Bau der autogerechten Stadtregion: Ost-Berlin und Umland

Dr. Andreas Butter, IRS
Neue Fragen zur Geschichte der autogerechten Stadt
II Was heißt nachhaltiger Verkehr in der Großstadtregion?

Prof. Dr. Harald Bodenschatz, HHS
Einführender Überblick
Jenseits der autogerechten Stadt: neue urbane Hauptstraßen

Wolfgang Severin, Bürgerinitiative Bundesplatz
Großraum Berlin: zerstörte urbane Hauptstraßen – das Beispiel Bundesallee

Dr. Cordelia Polinna, HHS, Urban Catalyst Studio, Think Berl!n
Großraum London: Neudefinition urbaner Hauptstraßen
Neue Bahnhöfe und Schnellbahnen – Motoren der stadtregionalen Entwicklung

Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
Berlin, nach dem Mauerfall: Wiedergeburt einer Eisenbahnstadt

Dr. Karl-Johann Hartig, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Gesamtprojektleiter Hauptbahnhof Wien, ÖBB
Wien Hauptbahnhof: Verknüpfung Stadt-, Nah- und Fernverkehr
Bedeutung des Flughafenumbaus für die Großstadtregion

Dr. Johanna Schlaack, HHS, CMS an der TU Berlin, Think Berl!n
Berlin: Flughafenrochade

Maurits Schaafsma, Schiphol Group BV
Großraum London und Paris: Stadt und Flughafen
III Visionen eines nachhaltigen Großstadtverkehrs
für die Spreemetropole

Schlussdebatte:
Heinrich Strößenreuther, Volksentscheid Fahrrad Berlin
Dr. Thomas Flierl, Vorstandsvorsitzender HHS
Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin
Jens-Holger Kirchner, Staatssekretär für Verkehr der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Harald Wolf, verkehrspolitischer Sprecher DIE LINKE
Karsten Knobbe, Kommunales Nachbarschaftsforum Berlin-Brandenburg
Publikum / Ausstellung



100 Jahre Groß-Berlin — (2) Die Verkehrsfrage
13. Hermann-Henselmann-Kolloquium
Programm: [ ► PDF ] · Faltplakat: [ ► PDF ] · Flyer (Publikationsreihe): [ ► PDF ]
Es ist zwar nicht verwunderlich, aber dennoch ein starkes Bekenntnis: für Sigrid Nikutta ist aktuell kaum eine Entwicklung so spannend wie die Verkehrsentwicklung. Für die Vorstandsvorsitzende der BVG, die beim 13. Hermann-Henselmann-Kolloquium am 11. Februar 2017 das Grußwort hielt, steht Berlin wieder vor einer Verkehrswende. Die mit ca. 200 TeilnehmerInnen sehr gut besuchte eintägige Tagung im Deutschen Architekturzentrum Berlin widmete sich in einem intensiven Vortrags- und Diskussionsprogramm dieser notwendigen und möglichen Wende und beschäftigte sich zuerst einmal ausführlich mit den Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Dabei wurde klar, dass die zum 1. Oktober 1920 gegründete «neue Stadtgemeinde» zum ersten Mal eine einheitliche kommunale Stadtpolitik ermöglichte und Beachtliches erreicht wurde, so u.a. die Begründung des sozialen Wohnungsbaus, der öffentliche Verkehr wurde ausgebaut, eine extensive Bodenvorratspolitik wurde eingeführt. Heute ist allerdings offensichtlich, das belegten die zahlreichen Beiträge, so u.a. von Markus Tubbesing von der ETH Zürich zu Groß-Berlin als Produkt und Produzent des Großstadtverkehrs und von Friedemann Kunst, Abteilungsleiter Verkehr a.D. in Berlin zum Umbau der autogerechten Stadtregion West-Berlin, dass das 1920 geschaffene Groß-Berlin nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Unumstritten dabei ist die Schlüsselfrage: Wie kann die autogerechte Stadt überwunden werden? Und nach wie vor sind die Voraussetzungen dafür in Berlin nicht schlecht. Für Ephraim Gothe, Baustadtrat im Bezirk Mitte, sind der Eisenbahnring rund um Berlin sowie das kombinierte Berliner Ring-Radialen-System ein Pfund für die Zukunft. Zustandsbeschreibung und Herausforderung formulierte Harald Bodenschatz, bis 2011 Professor für Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin und im wissenschaftlichen Beirat der Hermann-Henselmann-Stiftung mitverantwortlich für das Konzept des Kolloquiums: es fehlt an einem Programm zur Re-Urbanisierung der Stadt. Was dabei nachhaltiger Verkehr für die Großstadtregion heißen kann und heißen muss, war denn auch das Thema der sowohl streitlustigen als auch viele Gemeinsamkeiten offenlegenden Schlussdebatte, an der unter der Moderation von Thomas Flierl, Vorsitzender des Vorstands der Hermann-Henselmann-Stiftung, u.a. Jens-Holger Kirchner, Staatssekretär für Verkehr, Harald Wolf, verkehrspolitischer Sprecher von DIE LINKE im Abgeordnetenhaus, Heinrich Strößenreuther vom Volksentscheid Fahrrad Berlin und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtiger der DB für Berlin teilnahmen.
Fortgesetzt wird die Reihe zu 100 Jahren Groß-Berlin im Jahr 2018 mit «Die Grünfrage» und 2019 mit «Die Planungskultur». Die Kolloquien, aber sicher nicht die Diskussionen über die Zukunft der Stadt, enden im Jahr 2020, dem eigentlichen Jubiläumsjahr, mit einer Abschlusskonferenz zu Perspektiven der Hauptstadtregion. Was beim diesjährigen Kolloquium zum Thema Verkehr festgestellt wurde, gilt auch generell: bei den Planungen von heute muss an die Stadt des Jahres 2050 gedacht werden. Weitsicht und langer Atem sind weiterhin gefragt.
Stefan Thimmel
Hermann-Henselmann-Stiftung (Vorstand)
Referierende::
Begrüssung · Grusswort · Einführung
Dr. phil. Thomas Flierl, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung
Begrüßung
Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende BVG
Grußwort
Dr. Johanna Schlaack, HHS, CMS an der TU Berlin, Think Berl!n
Einführung
I Groß-Berlin hat Verkehrsgeschichte geschrieben
Dr. Markus Tubbesing, ETH Zürich
Groß-Berlin: Produkt und Produzent des Großstadtverkehrs
Dr. Friedemann Kunst, Abteilungsleiter Verkehr a. D. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Der Umbau «zur autogerechten Stadt»: West-Berlin
Ludwig Krause, Stadtplaner i.R.
Der Bau der autogerechten Stadtregion: Ost-Berlin und Umland
Dr. Andreas Butter, IRS
Neue Fragen zur Geschichte der autogerechten Stadt
II Was heißt nachhaltiger Verkehr in der Großstadtregion?
Prof. Dr. Harald Bodenschatz, HHS
Einführender Überblick
Jenseits der autogerechten Stadt: neue urbane Hauptstraßen
Wolfgang Severin, Bürgerinitiative Bundesplatz
Großraum Berlin: zerstörte urbane Hauptstraßen – das Beispiel Bundesallee
Dr. Cordelia Polinna, HHS, Urban Catalyst Studio, Think Berl!n
Großraum London: Neudefinition urbaner Hauptstraßen
Neue Bahnhöfe und Schnellbahnen – Motoren der stadtregionalen Entwicklung
Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung
Berlin, nach dem Mauerfall: Wiedergeburt einer Eisenbahnstadt
Dr. Karl-Johann Hartig, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Gesamtprojektleiter Hauptbahnhof Wien, ÖBB
Wien Hauptbahnhof: Verknüpfung Stadt-, Nah- und Fernverkehr
Bedeutung des Flughafenumbaus für die Großstadtregion
Dr. Johanna Schlaack, HHS, CMS an der TU Berlin, Think Berl!n
Berlin: Flughafenrochade
Maurits Schaafsma, Schiphol Group BV
Großraum London und Paris: Stadt und Flughafen
III Visionen eines nachhaltigen Großstadtverkehrs
für die Spreemetropole
Schlussdebatte:
Heinrich Strößenreuther, Volksentscheid Fahrrad Berlin
Dr. Thomas Flierl, Vorstandsvorsitzender HHS
Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin
Jens-Holger Kirchner, Staatssekretär für Verkehr der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Harald Wolf, verkehrspolitischer Sprecher DIE LINKE
Karsten Knobbe, Kommunales Nachbarschaftsforum Berlin-Brandenburg
Publikum / Ausstellung


