Magistrale der Moderne / Das Wohngebiet an der Karl-Marx- Allee im Zentrum von Berlin
Bauwelt · Heft 8.2025 · S.75 · Wolfgang Kil
Der zweite, «moderne» Bauabschnitt der Karl- Marx-Allee, unter Bauhistorikern und Planern kurz KMA II genannt, zählt zu den meistbeschriebenen Stadteilen Berlins. Wegen der (vergeblichen) Bewerbung um den Welterbe- Status für die konträren Wiederaufbaukonzepte der im Kalten Krieg geteilten Stadt war die Literaturliste zur Ostberliner Magistrale Stalinallee/ Karl-Marx-Allee noch einmal merklich angewachsen. Mit Irma Leinauers Dissertation von 2011, in einem zwölfjährigen Kraftakt zur Verlagsreife gebracht, liegt nun hierzu ein Standardwerk vor. Die darin dokumentierten Forschungen waren dezidiert auf die «politisch abgeschlossene“ Planungs- und Bauperiode bis 1990 gerichtet. Ein Schlusskapitel ist aber auch den widersprüchlichen Entwicklungen der Nachwendezeit gewidmet, was die streng bauhistorische Rückschau in eine lebendig fortzuschreibende Stadtgeschichte öffnet. — Der Überschwang sei hier erlaubt: Die KMA II hat jetzt ihre eigene Enzyklopädie! An diesen 600 Seiten (!) kommt keiner mehr vorbei, der sich ernsthaft mit dem vielgestaltigen und von seinen Bewohnern vehement verteidigten Stadtviertel auseinandersetzt – ob in guter oder böser Absicht. Denn jenseits der staatspolitisch umkämpften Spreeinsel war (und ist) kein Teilstück des Ostberliner Zentrums so heftigen Kontroversen ausgesetzt. Hier, zwischen Alex und Strausberger Platz, Schillingbrücke und Volkspark Friedrichshain hatte die Baupolitik der DDR den Traditionalismus der Stalin-Jahre abgelegt und mit industriellen Baumethoden den Weg der technologischen Moderne gewählt.(…)
Magistrale der Moderne / Das Wohngebiet an der Karl-Marx- Allee im Zentrum von Berlin
Bauwelt · Heft 8.2025 · S.75 · Wolfgang Kil
Der zweite, «moderne» Bauabschnitt der Karl- Marx-Allee, unter Bauhistorikern und Planern kurz KMA II genannt, zählt zu den meistbeschriebenen Stadteilen Berlins. Wegen der (vergeblichen) Bewerbung um den Welterbe- Status für die konträren Wiederaufbaukonzepte der im Kalten Krieg geteilten Stadt war die Literaturliste zur Ostberliner Magistrale Stalinallee/ Karl-Marx-Allee noch einmal merklich angewachsen. Mit Irma Leinauers Dissertation von 2011, in einem zwölfjährigen Kraftakt zur Verlagsreife gebracht, liegt nun hierzu ein Standardwerk vor. Die darin dokumentierten Forschungen waren dezidiert auf die «politisch abgeschlossene“ Planungs- und Bauperiode bis 1990 gerichtet. Ein Schlusskapitel ist aber auch den widersprüchlichen Entwicklungen der Nachwendezeit gewidmet, was die streng bauhistorische Rückschau in eine lebendig fortzuschreibende Stadtgeschichte öffnet. — Der Überschwang sei hier erlaubt: Die KMA II hat jetzt ihre eigene Enzyklopädie! An diesen 600 Seiten (!) kommt keiner mehr vorbei, der sich ernsthaft mit dem vielgestaltigen und von seinen Bewohnern vehement verteidigten Stadtviertel auseinandersetzt – ob in guter oder böser Absicht. Denn jenseits der staatspolitisch umkämpften Spreeinsel war (und ist) kein Teilstück des Ostberliner Zentrums so heftigen Kontroversen ausgesetzt. Hier, zwischen Alex und Strausberger Platz, Schillingbrücke und Volkspark Friedrichshain hatte die Baupolitik der DDR den Traditionalismus der Stalin-Jahre abgelegt und mit industriellen Baumethoden den Weg der technologischen Moderne gewählt.(…)
komplette Rezension: siehe PDF
[ ► Rezension: Magistrale der Moderne / Wolfgang Kil – Bauwelt / PDF]